Eine Originalgrafik von Piero Dorazio
Orig. Steindruck (1992)
handsigniert und nummeriert (90)
Abmessungen (Höhe x Breite):
Papier 50 x 70 cm / Platte 50 x 70 cm
Editeur: Erker Presse (St. Gallen)
Informationen über den Künstler:
Der heute sehr bekannte italienische Maler Piero Dorazio wurde in Rom, am 29. 6. 1927, geboren; er gehörte zur Gruppe des Milaneser 'Movimento d'Arte Concreta', seine Abstraktion weist auf die Auseinandersetzung mit der Konkreten Kunstrichtung und deren Polarisierung gegenüber der expressiven sowie auch der damals sozialistischen, politisch engagierten Kunstbwegung hin. 1945 Beginn eines Architekturstudiums (bis 1951). Parallel entwickelt er seine von Kubismus und Futurismus ausgehende, bald konkrete Malerei. 1946 Gruppe 'Arte Sociale' Rom; 1947 'Manifesto del formalismo'; Paris, Ecole National supérieure des Beaux-Arts. Begegnung mit zahlreichen Künstlerpersönlichkeiten der klassischen Moderne, der russ. Avant-Garde, Konstruktivisten, bald auch der Avantgarde seiner Generation. 1948 beginnt sein Engagement im Rahmen des 'Art Club' Rom. Gründung des Galerie Forums 'Age d'Or' in Rom und Florenz und der 'Fondazione Origine' Austellungs- und Dokumentationszentrum. Dorazio erweitert die Tafelmalerei durch plastische Aluminium, Holz- und Plexiglasreliefs, was ihm später in der Malerei zu neuen strukturellen Formreduktionen verhilft. Nach und nach gelangt die Farbe in den Fokus seiner Auseinandersetzung. Neben Graubner, Fontana, Manzoni erschliesst Dorazio sich den ästhetischen Farbraum. Kennzeichnet ist dine dekorative Wirkung, ein Hang zum repetitiven Ornament in der Art der Verschränkung von Linearem und Flächigen. Die reinen Grundfarben bleiben massgebend für seine Malerei. Diese wird von seinem intensiven druckgraphischen Schaffen flankiert, insbesonders von der Lithographie und Radierkunst. Es entstehen zahlreiche bibliophile Werke in Zusammenarbeit mit Schriftstellern und Dichtern (u.a. Ungaretti). Dorazio hat mehrfach Lehrfunktionen übernommen, vorab in den USA. Als Kunstschriftsteller und Kunstkritiker machte er sich schon früh einen Namen: Publikationen, Herausgeberschaften, Schriften u.a. 'la fantasia del arte nella vita moderna, 1954/55'.
Ausstellungen in aller Welt, u.a. 1994 Guggenheim Museum New York. ek
(Verstorben am 17. Mai 2005 in Perugia, Italien)
(c) Evi Kliemand, 1998. Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Autorin.
Information über den Verleger:
"Erker", in der deutschsprachigen Kunstszene findet man diesen Namen sehr oft, mal als Verlag, als Galerie, als Grafikediteur und als Druckerei. Jürg Janett und Franz Larese gründen 1958 in Sankt Gallen (Schweiz) die Galerie "Im Erker", die später als "Erker Galerie" umfirmiert. Im "Erker Verlag" erscheinen allerlei Bücher bzgl. Kunst: Kunstbücher, Künstlerbücher und Werksverzeichnisse. Ab 1968 kommt die "Erker Presse" hinzu, eine Druckerwerkstatt für Lithographien, in der die Künstler auf den Lithosteinen ihrer Kreativität freien Lauf lassen konnten.
Das umfangreiche Programm umfasst Künstler großer Bekanntheit:
Bill, Brodsky, Capogrossi, Chadwick, Chillida, Cioran, Dix, Dorazio, Dürrenmatt, Erben, Fussmann, Hartung, Heiliger, Huchel, Ionesco, Jünger, Jorn, Lam, Laxness, Magnelli, Manzù, Mitscherlich, Motherwell, Nay, Piene, Poliakoff, Pound, Santomaso, Stadler, Tàpies, Tobey, Uecker, Ungaretti, Verheyen, Weiler, Winter, Wotruba, Zadkine.
Unter den Künstlern waren die "Erker Treffen" (1974-1987) besonders beliebt, eine einzigartige, hochgeschätze Gelegenheit zum Austausch untereinander. 2014 schloß die Firma nach 56 Jahren Tätigkeit.