Schultze, Bernard
Bernard Schultze wurde am 31. Mai 1915 in Schneidemühl/Pila (Polen) geboren. 1921 zieht die Familie nach Berlin. 1934 Prinz Heinrich Gymnasium Berlin, Abitur. 1934-1939 Hochschule für Kunsterziehung Berlin, dann Kunstakademie Düsseldorf. Das zeichnerische Können wird vor allem gepflegt. 1939-1945 Soldat in Russland und Afrika. Das frühe Oeuvre wird 1944 im Krieg zerstört. 1947 bezieht er sein Atelier in Frankfurt. 1945-1947 als Flüchtling in Flensburg, Übersiedlung nach Frankfurt a.M.; Begegnung mit Nolde. 1951 erste informelle Arbeiten. Ausstellung der 'Neu Expressionisten'; 1952 Quadriga, Anschluss an die internationale Action Painting, Lyrische Abstraktion und Tachismus. 1951 Begegnung mit Wols. Kollegen in der Frankfurter Quadriga sind Götz, Greis und Kreutz, sie werden die Neuen Deutschen Romantiker genannt und als Tachisten - wie in Italien Vedova oder Burri - proklamiert. Begegnung mit Vertretern der Cobra Gruppe. Das 'Panschen in der Farbe' wird Teil des malerischen Vorgehens, die Materialien sind Farbpulver, Holz. Heirat 1955 mit Ursula Bluhm. Schultze kombiniert sein expressives Farbverständnis mit Materialwirkung. Von daher entstehen Bildobjekte, die sich vom Gemälde losreissen, seine Migofs aus Draht, Plastikmasse, Holz, bemalter Leinwand. Von ebenso grosser Bedeutung ist Schultzes zeichnerisches Oeuvre. Seit den 70er Jahren verselbständigt sich die Farbe expressiv zu einer abstrakten Bildwirklichkeit, die zugleich eine dramatische Bildromantik evoziert. Die Automatismen und Krakelüren des Strichs gewinnen im Spätwerk zunehmend an Bedeutung und manifestieren sich zusammen mit den farbräumigen Aufbauten. Die Druckgraphik ist davon geprägt und wird zur Quintessenz dieses malerischen Wirkens. Schultze zählt zu den bedeutenden zeitgenössischen Malern Deutschlands. Heute unterhält Bernard Schultze, zusammen mit seiner Frau, die auch Malerin ist, ein Atelier in Köln. Diese Biographie unterliegt dem Copyright. (c) Evi Kliemand, 1998. Alle Rechte vorbehalten. Wiedergabe mit freundlicher Genehmigung der Autorin.